Pattensen (ots) Das Gehalt ist oft schneller ausgegeben, als man denkt und am Ende des Monats bleibt wenig übrig – sparen scheint für viele aktuell unmöglich. Dabei gibt es ganz einfache Methoden, die helfen, das eigene Ausgabeverhalten nachhaltig zu verändern. Das Töpfe-Modell zum Beispiel.
Bei diesem Modell der Budgetierung handelt es sich um eine effektive Strategie, die eigenen Finanzen zu behalten und das Geld sinnvoll auf alle wichtigen Lebensbereiche aufzuteilen. Neben dem positiven Nebeneffekt, Geld plötzlich bewusster zu nutzen, fällt es zudem noch leichter, gezielt zu sparen. Nachfolgend erfahren Sie, wie Sie das Töpfe-Modell anwenden und so Ihr Ausgabeverhalten verändern können.
Mehr Struktur in die Finanzen bringen
In der Regel wird das Gehalt zum Monatsbeginn auf das Konto überwiesen. Oftmals ist es jedoch so, dass mehr als die Hälfte dieses Einkommens bereits zur Mitte des Monats ausgegeben ist. Meistens bleibt kaum etwas übrig, um zu sparen oder gar zu investieren. Dieses sich wiederholende Muster begründet sich vor allem durch unübersichtliche Finanzen. Eine Lösung, mit der sich dies durchbrechen lässt, bietet das sogenannte Töpfe-Modell. Mit diesem Ansatz lässt sich das eigene Geld besser verwalten.
Das Töpfe-Modell wird durch die Budgetierung des Einkommens umgesetzt. Dies sieht so aus, dass das Geld auf verschiedene Geldtöpfe verteilt wird, die alle einem konkreten Zweck zugewiesen werden. Dies sind die (1) Fixkosten, die Ausgaben für (2) Freizeit und Vergnügen, (3) Spareinlagen sowie (4) Investitionen.
Indem jedem dieser Bereiche ein fester Betrag zugewiesen wird, ist immer transparent ersichtlich, in welcher Höhe finanzielle Mittel für bestimmte Ausgaben zur Verfügung stehen. Die Aufteilung erfolgt im Vorhinein und sollte möglichst realistisch und bewusst geplant werden.
Strukturierung der einzelnen Töpfe
Das Töpfe-Modell macht die Verteilung der Ausgaben übersichtlicher. Befindet sich das gesamte Geld auf einem Konto, geht dies schnell zu Lasten des finanziellen Überblicks. Dies begünstigt Impulskäufe und verhindert oftmals, dass Sparziele erreicht werden. Leichter wird es, wenn das Einkommen auf einzelne Budgets- also auf einzelne Töpfe aufgeteilt wird. Wie diese Verteilung konkret aussieht, hängt von der individuellen Situation ab, denn eine allgemeingültige Lösung hierfür gibt es nicht. Eine Variante, die sich in der Praxis jedoch bewährt hat und für die meisten Einkommensarten realistisch ist, ist folgende:
Fixkosten (50 bis 60 Prozent): Dieser Topf umfasst alle unvermeidlichen, wiederkehrenden Ausgaben, wie die Miete, Versicherungen, Lebensmittel, Telefon-, Handy- und Internetkosten, Mobilität und Ähnliches. Da alle Fixkosten üblicherweise monatlich abgebucht werden und der reguläre Großteil des Budgets ausmachen, werden 50 bis 60 Prozent des Einkommens hierfür vorgesehen. Es empfiehlt sich außerdem, das normale Girokonto zu verwenden.
Freizeitausgaben (10 bis 20 Prozent): Für die Finanzierung jener Dinge, die als Annehmlichkeit gelten und Spaß bereiten, sollten etwa 10 bis 20 Prozent der regelmäßigen Einkünfte vorgemerkt werden. Dazu gehören beispielsweise Hobbys, Restaurantbesuche und Veranstaltungen wie Konzerte oder Theater. Für diesen Topf empfiehlt sich ein separates Konto. Alternativ legt man den entsprechenden Betrag sogar in Form von Bargeld beiseite. Das klingt altmodisch, hat aber einen entscheidenden Vorteil: Man sieht genau, wie viel Geld noch für Freizeitausgaben übrig ist.
Sparen (20 Prozent): Für den Spartopf sollten 20 Prozent des Einkommens direkt nach Eingang des Gehalts auf ein separates Sparkonto überwiesen werden. Damit ist es unmittelbar geschützt und außer Sichtweite.
Investitionen (10 Prozent): Zu den Investitionen zählt alles, was langfristig Vermögen aufbauen soll. Dazu gehören etwa Aktien oder Immobilien. Mindestens 10 Prozent der Einkünfte sollten hierfür vorgesehen sein. Idealerweise richtet man ein Depot ein, auf das im besten Fall auch hier zum Monatsanfang eine automatische Überweisung getätigt wird.
Um das Modell dauerhaft optimal umzusetzen, sollten die Töpfe immer wieder überprüft und an die finanzielle Situation angeglichen werden. Sollte sich das Gehalt erhöhen oder sich die Lebensumstände ändern, sollten die Beträge des Budgetplans und dessen automatisierte Überweisungen angepasst werden. Ein maßvolles Konsumverhalten ohne Überschuldung trägt dazu bei, dass sich das Budget bestmöglich verteilt und schnellstmöglich wächst. So gelingt es, dauerhaft und mühelos Rücklagen zu bilden.
Über Emilia Bolda:
Emilia Bolda ist Unternehmerin und Gründerin des Coaching-Programms Investiere.Dich.Frei. Sie unterstützt Frauen dabei, die nötigen Kenntnisse über den Börsenhandel zu erwerben, um finanziell unabhängig zu werden. In ihrem Online-Coaching vermittelt sie umfassendes Wissen über Einzelaktien, ETFs und andere Finanzinstrumente, sodass ihre Teilnehmerinnen ihre Finanzen eigenständig verwalten können und keine Scheu mehr vor der Börse haben. Weitere Informationen unter: https://investieredichfrei.de/