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Hallux valgus: Was Sie gegen die Beschwerden tun können

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Er ist eine der häufigsten Fehlstellungen am Fuß: der Hallux valgus. Wie man vorbeugen kann und wann operiert werden muss. 

Baierbrunn (ots) Der Fuß deformiert, man kommt nicht mehr in den Schuh, hat Schmerzen: Viele Menschen leiden unter einem Hallux valgus. Ursache ist meist Veranlagung. Zu enge Schuhe und hohe Absätze können einen Hallux begünstigen. Überbewegliche Gelenke sowie Form- und Größenunterschiede des Mittelfußknochens gelten als weitere mögliche Faktoren. Zudem können auch entzündliche Gelenkerkrankungen wie Rheuma einen Hallux valgus begünstigen, schreibt das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“.

Einen Abend hohe Schuhe? Kein Problem

Was passiert bei einem Hallux valgus? Der große Zeh – auf Lateinisch heißt er Hallux – und der Mittelfußknochen verändern ihre Position zueinander. Letzterer wandert zur Fußinnenseite und tritt als „Ballen“ seitlich hervor. Dadurch verbreitert sich der vordere Fuß. Der große Zeh nähert sich den anderen Zehen an und wirkt dadurch schief (lateinisch: valgus).

Einem Hallux valgus kann man vorbeugen. Zum Beispiel mit flachen, gut passenden Schuhen mit ausreichend Platz für die Zehen – besonders für Berufstätige wichtig, die viel stehen müssen, etwa im Verkauf. „Einen Abend hohe Schuhe anzuziehen schadet aber nicht“, sagt Dr. Renée Andrea Fuhrmann, Fußchirurgin im Rhön-Klinikum in Bad Neustadt an der Saale. Ihr Tipp: „Im Stehen die Großzehen zur Innenseite abspreizen hält den Hallux in Schach.“ Der Muskel, den es für diese Übung braucht, sei bei älteren Menschen aber meist verkümmert. Hilfreich ist es auch, die Füße täglich zu pflegen und damit schmerzhafte Hornhautbildung zu verhindern.

Keine OP allein aus kosmetischen Gründen

Zur Behandlung des Hallux valgus sollte man entzündete Stellen kühlen, am besten mit Umschlägen sowie schmerz- und entzündungshemmenden Gelen. Schmerzmittel aus der Gruppe der COX-Hemmer lindern Beschwerden (Vorsicht: ärztlich abklären, ob etwas dagegenspricht!). Physiotherapie kann dazu beitragen, dass die Zehen beweglich bleiben. Im Orthopädiegeschäft gibt es Polster, die das herausragende Ballengelenk schützen. Dafür müssen die Schuhe ausreichend breit sein, sonst entsteht eine zusätzliche Druckbelastung.

Treten trotzdem Schmerzen und starke Beschwerden beim Tragen von Schuhen auf und reichen andere Therapien nicht aus, kommt ein operativer Eingriff infrage. Unbehandelt verschlimmert sich der Hallux, die Verformung am Fuß nimmt fast immer weiter zu. „Eine Operation kann sinnvoll sein, um Folgedeformitäten, zum Beispiel die Bildung von Krallenzehen, zu vermeiden“, sagt Prof. Dr. Christina Stukenborg-Colsman, Chefärztin des Departments für Fuß- und Sprunggelenkschirurgie im Diakovere Krankenhaus in Hannover sowie Präsidentin der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk. Vor allem jüngere Frauen stören sich am „Knick im Fuß“. Ein Eingriff allein aus kosmetischen Gründen ist allerdings nicht sinnvoll.

Quelle: Das Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“ 9/2024 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter www.senioren-ratgeber.de sowie auf Facebook.