Mit über 50 noch einmal in eine Immobilie investieren oder doch lieber das Eigenheim zur Miete bewohnen? Was zu beachten ist und sich rechnet, erfahren Sie hier.
Dass eine Immobilie eine gute Altersvorsorge ist, finden rund 40 Prozent der Deutschen. 46 Prozent halten diese Form der finanziellen Absicherung fürs Alter sogar für besonders gut. Damit stehen Immobilien ganz klar an erste Stelle, gefolgt von der betrieblichen Altersvorsorge und den Lebensversicherungen.
❏ Im Alter anders denken
Wer in jungen Jahren so denkt, hat sicher recht. Für Familien und Paare ist der Kauf einer Immobilie nicht nur reine Altersvorsorge, sondern auch finanzierbarer Wohnraum. Schließlich ist es immer schön, wenn man in etwas investiert, was einem zum Schluss auch gehört. Doch wie sieht es im gesetzten Alter aus? Macht es Sinn, sich mit 50+ durch einen Hauskauf noch zu verschulden, oder rentiert es sich da doch besser, wenn man zur Miete wohnt?
Grundlegende Gedanken vor der Entscheidung
Eine glasklare Antwort, welche Variante die bessere ist, können auch wir von Aktive Rentner nicht geben. Dazu spielen viel zu viele persönliche Faktoren eine Rolle. Mieter heben gern die Hände, wenn es um Reparaturen rund ums Haus geht. Dafür sei schließlich der Vermieter zuständig, der Monat für Monat meine Miete kassiert. Hausbesitzer rühmen sich mit der angeblich eingesparten Miete. Von dem Geld könne man sich nun wesentlich mehr leisten. Ein Für und Wieder, das sich jeder für sich selbst passgerecht zurechtzulegen scheint.
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Haus kaufen oder mieten? – Kosten vorher abwägen
Diese Überlegungen sind durchaus berechtigt, aber auch als Mieter lässt es sich nicht sorglos in den Tag hinein leben, denn bei der Miete allein bleibt es nicht. Jedes Jahr flattert die Nebenkostenabrechnung ins Haus, in den meisten Fällen erwartet den Mieter dann eine saftige Nachzahlung. Und auch bei der Anmietung kommen Kosten, wie die Mietkaution auf Sie zu. Wer diese Ausgabe nicht in bar zur Verfügung hat, kann sich immerhin mit einer Bürgschaft, wie sie zum Beispiel von Kautionskasse.de angeboten wird, über den Berg helfen. Da sich die Kaution meist auf drei Kaltmieten beläuft, wäre das eine enorme momentane Ersparnis. Das Geld kann dann direkt in die Umzugskosten fließen.
Haus kaufen oder mieten? – Vor- und Nachteile
Haus mieten | Haus kaufen |
✓ monatliche Miete kalkulierbar (meist gleich bleibend) | ✓ Wertsteigerung fast immer zu erwarten |
✓ Erspartes kann anderweitig ausgeben werden | ✓ aktuell sinkende Zinsen |
✓ Überschüssiges Geld kann angelegt werden | ✓ Zinsen lassen sich festschreiben (bei Vertragsabschluss beachten) |
✓ flexibler bei eventuellem Umzug | ✗ lange Kreditlaufzeiten (bis zu 30 Jahre) |
✗ kein Wohneigentum | ✗ ortsgebunden |
✗ eventuelle Mietsteigerungen | ✗ Verluste bei Verkauf, wenn sich die Wohnlage verschlechtert |
Besondere Überlegungen im Alter
Was für junge Menschen weniger Sorge bereitet, muss im Alter doppelt beachtet werden. Viele Senioren ziehen im Alter zu Ihren Kindern, oder zumindest in dessen Nähe. Hier zählt vor allem die Sicherheit, jemandem im Notfall um sich zu haben. Mit einem Haus an der Backe, wird diese Entscheidung sicher erschwert. Aber auch im Pflegefall stellt sich die Frage, was nun aus der Immobilie werden soll. Insbesondere dann, wenn der Kredit noch nicht abbezahlt ist, wird ein schneller Verkauf sicher nicht so leicht über die Bühne gehen.
» Mit einem positiven Auge betrachtet
Andererseits gäbe es auch die Möglichkeit, dass die Kinder mit ins Haus ziehen. So wären alle unter einem Dach, die Älteren betreut und die Immobilie könnte auch schon zu Lebzeiten überschrieben werden. Die Frage der anfallenden Restschulden sollte aber unbedingt besprochen werden.
Fazit:
Ob es sich wirklich lohnt, im Alter ein Haus zu kaufen oder ob man sich besser für die Mietvariante entscheidet, hängt in erster Linie von der persönlichen und finanziellen Situation ab. Liegt genug Eigenkapital vor, ist die Gefahr einer Verschuldung weniger hoch. Beim Mieten einer Immobilie sind die monatlichen Kosten absehbar und Sie bleiben flexibler, erst recht dann, wenn Sie krankheitsbedingt kurzfristig umziehen müssen.
Quelle: Aktive Rentner.de